Fernwanderweg GR 221 Mallorca Etappen

Der GR 221 ist ein Wanderweg auf der spanischen Insel Mallorca, der durch die Tramuntana-Bergkette führt. GR steht für Gran Recorrido, was auf Spanisch lange Strecke bedeutet. Der GR 221 ist daher ein Fernwanderweg, der über eine Gesamtlänge von 115 bis 145 Kilometern von Sant Elm oder Port d'Andratx im Südwesten bis zum Kloster Lluc oder bis nach Pollença im Norden Mallorcas verläuft.

Inhaltsverzeichnis

Der GR 221 wird oft auch als Route der Trockenmauern bezeichnet, da er durch eine Landschaft führt, die von Jahrhunderte alten Steinmauern und Terrassen geprägt ist, die von den mallorquinischen Bauern errichtet wurden. Die Route führt durch einige der schönsten Landschaften der Insel, einschließlich Schluchten, Gipfeln, Wäldern, Tälern und malerischen Dörfern.

Bei Wanderern und Naturliebhabern ist der GR221 beliebt und bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Schönheit und Vielfalt der Landschaft Mallorcas zu erleben. Es gibt viele Übernachtungsmöglichkeiten entlang des Weges, darunter Berghütten, Pensionen und Hotels, die Wanderer aufnehmen und verpflegen.

Die GR 221 Route im Überblick

Der GR 221 ist in verschiedene Etappen unterteilt, die je nach Schwierigkeitsgrad und Länge variieren, so dass er für Wanderer aller Leistungsniveaus geeignet ist. Diese Wanderung auf dem Weitwanderweg (Fernwanderweg) startet in dem kleinen Örtchen Sant Elm und endet im Kloster Lluc. Insgesamt ist die Tour auf vier Tage ausgelegt:

  1. Sant Elm nach Estellencs: 7 Stunden, 24 Kilometer, 1.200 m Höhe im Aufstieg
  2. Estellencs nach Valldemossa: 7 Stunden, 25 Kilometer, 1.150 m Höhe im Aufstieg
  3. Valldemossa nach Soller: 8 Stunden, 28 Kilometer, 950 m Höhe im Aufstieg
  4. Soller über Massanella zum Kloster Lluc: 8 Stunden, 28 Kilometer, 1.550 m Höhe im Aufstieg

Etappe 1: Sant Elm nach Estellencs

Der erste Tag führt von Sant Elm nach Estellencs und umfasst rund 7 Stunden Wanderung und 1.200 m Höhe.

Sant Elm liegt eingerahmt vom mächtigen Tramuntana Gebirge direkt am Meer und ist nur über eine sehr schöne serpentinenreiche, schmale Straße zu erreichen, die sich durch einen Pinienwald schlängelt. Man bekommt den ersten Vorgeschmack, was einen die nächsten Tage erwartet.

Das Auto kann man sehr gut mitten im Ort für die nächsten Tage kostenlos an einer bewohnten Straße parken und von dort aus starten. Dazu fährt man am besten am Strand vorbei, biegt dann rechts ab und orientiert sich an der Carrer del Rector Joanillo.

Wie immer vor einer solchen Tour checkt man zunächst sein Equipment. Für die nächsten vier Tage muss man alles mit sich tragen, bis auf das Wasser, das man immer auffrischen kann. Wichtig ist ein gutsitzender Rucksack mit einer 3 Liter Trinkblase, um immer ausreichend Wasser für die folgenden 7-8 Stunden aktives Wandern mit sich zu führen. 

Vom Parkplatz des Autos sollte man zunächst kurz Richtung Meer gehen und die malerische Szenerie auf sich wirken lassen.

Dann wendet man sich Richtung Gebirge und geht erst durch ein paar Straßen und hinter ein paar Häusern entlang, bis man den Wanderweg erreicht.

Man hält sich zunächst immer Richtung La Trapa, wo es viele Wanderer für eine Tagestour hinzieht. Dies ist die Ruine eines ehemaligen Trappistenklosters, die auf der Route in der Zone Reserva Biologica La Trapa liegt.

Das Trapistenkloster La Trapa ist ein Kloster der Trappisten, einer katholischen Ordensgemeinschaft, die besonders für ihre kontemplative Lebensweise bekannt ist. Das Kloster wurde im Jahr 1810 gegründet und liegt in einem abgelegenen Tal innerhalb des Naturgebietes La Trapa im Südwesten von Mallorca. Das Kloster wurde von Mönchen bewohnt, die sich der Einsamkeit, Gebet und Arbeit widmeten. Sie haben den landwirtschaftlichen Betrieb aufgebaut und sich um die Pflege des Landes gekümmert. Die Mönche produzierten auch Wein und Liköre, die heute noch unter dem Markennamen „La Trapa“ vertrieben werden.

Die Route umfasst eine sehr schöne Mischung aus Single Trails und ein paar kleinere Stellen, an denen man seine Hände benutzen muss. Obwohl viele Schilder den Weg weisen, ist die richtige Route zu finden, nicht immer leicht. Man sollte allerdings kein Buch mit sich führen (allein schon wegen dem unnötigen Gewicht), sondern ein Smartphone in Kombination mit einer guten Navigations-App wie Komoot. Und wenn man möchte, kann man als Ergänzung ein Navigationsgerät wie das Garmin Oregon mitnehmen.

Auf der Route hat man auf seiner linken Seite immer die Insel Sa Dragonera im Blick. Und die Höhe, die man bereits erklommen hat, nimmt man nun erstmals richtig wahr, denn man schaut auf diese tief herab. Und wenn Wolken aufziehen, die die Insel einhüllen, schaut man auf diese drauf.

Sa Dragonera ist eine kleine Insel im Westen von Mallorca, die sich durch ihre unberührte Natur und ihren hohen landschaftlichen Wert auszeichnet. Die Insel, Teil des Naturschutzgebietes „Parc Natural de Sa Dragonera“, ist etwa 3,2 Kilometer lang und 800 Meter breit. Ein charakteristisches Merkmal sind ihre steilen Klippen, die sich bis zu einer Höhe von etwa 250 Metern über dem Meeresspiegel erheben. Dragonera ist auch bekannt für ihre reiche Tier- und Pflanzenwelt. Es gibt hier viele endemische Arten, die nur auf den Balearischen Inseln vorkommen, darunter die Balearen-Eidechse und die endemische Balearische Zistrosen-Art Cistus albidus subsp. balearicus. Die Insel ist auch ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel und bietet Schutz für verschiedene Vogelarten. Es gibt einige Wanderwege auf der Insel, die durch ihre unberührte Natur führen und einzigartige Ausblicke bieten. Ein weiteres Merkmal der Insel ist die historische Festung, die als Verteidigungsanlage gegen Piraten errichtet wurde und heute als Museum dient.

Bei der Wanderung durch diese Landschaft kann man wilden Rosmarin und Fenchel sehen und riechen. Dasselbe gilt für Ziegen, die hier überall wild leben. Auch sehr schön anzusehen ist das sehr hohe Pampasgras, das auf dieser Hochebene wächst.

Weiter führt die Route zum Coll de sa Gramola und der Weg verändert sich und aus dem Single Trail wird ein breiter und einfacher zu laufender Wanderweg.

Man folgt den unübersehbaren Schildern des GR 221 mit weißer Schrift auf rotem Grund, bis man zur Finca Publica Sa Gramola kommt. Dies ist ein öffentliches Landgut im Südosten der Insel in der Gemeinde Santanyí. Die Finca ist Teil des Naturschutzgebiets „Parc Natural de Mondragó“ und gehört zum Eigentum des balearischen Regierungs. Das Anwesen umfasst etwa 766 Hektar Land und ist von hohen Kiefern, Korkeichen und verschiedenen Sträuchern umgeben. Die Finca ist bekannt für ihre einzigartige landschaftliche Schönheit und bietet einheimischen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum.

Dies ist ein sehr guter Ort, um seinen Sonnenschutz aufzufrischen, da die Sonne nach den ersten Stunden Wanderung hoch am Himmel steht. Ein guter Tipp ist die Sonnencreme von Anthelios 50+ , die sehr leicht ist und vor allem nicht in den Augen brennt, wenn man schwitzt.

Weiter führt einen die Route entlang einer asphaltierten Straße über den Coll de Sa Gramola auf 360 m Höhe. Zunächst geht es von der Finca Publica leicht ansteigend und dann wieder absteigend runter die Straße bis zum Abzweig Ses Fontanelles.

Dort angekommen muss man ein Tor passieren. Man wird gebeten, leise zu sein (Privado – Silencio), da es sich hierbei um ein Privatgrundstück handelt und dort auch ein paar sehr nette Häuser stehen, in die man sich auch zur Übernachtung einbuchen kann.

In der Mitte der Anlage findet man zur großen Freude eine kleine Quelle und ein offenes Häuschen mit einer kleinen Theke, auf der 1,5l Wasserflaschen stehen, die man sich für 1 Euro kaufen kann. Es ist herrlich unkompliziert, denn man muss lediglich den Euro in ein Schälchen legen.

Und das Auffrischen der Wasservorräte macht viel Sinn, denn ab dieser Stelle geht es sehr lange und steil nach oben. In Summe sind rund 700 m an Höhe zu überwinden, immer in Richtung Estellencs.

Bis zum Ziel sind es noch rund 5 Stunden Gehzeit. Zunächst führt die Route durch einen Wald, der mit zunehmender Höhe karger wird. Vor Hochwild wird zwar gewarnt, gesehen haben wir keines.

Am höchsten Punkt der Strecke angekommen, hat man einen großartigen Blick von oben auf das Meer. Dieser Punkt liegt unter dem höchsten Steinmassiv, auf das man nicht hochsteigen muss. Hier bietet es sich an, die Drohne fliegen zu lassen, wenn man diese mitgenommen hat. Auf dieser Tour mehrfach zum Einsatz kam die DJI Mini.

Ab hier ist es nur noch rund 2,5 h Gehzeit bis Estellencs. Auf dem Weg kommt man an einem sehr schön in der Landschaft liegenden Landhaus Sa Coma vorbei.

Die Picknickbänke laden zum kurzen Verweilen ein. Die vielen freilaufenden Ziegen und Schafe geben dem ganzen Gelände ein sehr schönes Ambiente.

Nach dem Landhaus erreicht man eine Straße und geht an der Finca Coll des Pi vorbei, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht und in der man auch übernachten kann. Eine Finca ist ein ländliches Anwesen, das oft für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wird, während Coll des Pi auf Katalanisch Hügel der Kiefer bedeutet. Die Finca Coll des Pi ist eine charmante und rustikale Ferienunterkunft, die gemietet werden kann. Sie ist von einem großen Garten mit Pinien, Olivenbäumen und Obstbäumen umgeben und bietet einen Panoramablick auf die umliegende Landschaft und die Berge.

Uns führt die Route weiter in den Ort Estellencs bis zum Hotel Maristel.

Vor dem Einchecken ist es sinnvoll, sich um die Wasservorräte des nächsten Tages zu kümmern und gegebenenfalls noch etwas zum Essen einzukaufen. Dafür bietet sich der kleine Laden Un Poc De Tot an, der ca. 200m von Hotel entfernt bis 18 Uhr geöffnet hat.

Das Hotel Maristel Estellecs verfügt über ausreichend Zimmer und bietet seinen Gästen eine breite Palette an Einrichtungen und Dienstleistungen, darunter einen Außenpool, einen Innenpool und eine Sauna. Es gibt auch ein Restaurant, das mediterrane Küche serviert und eine große Auswahl an Weinen bietet. Eine der besonderen Eigenschaften des Hotels ist seine Lage auf einem Hügel mit Blick auf das Meer und die Küste. Von den meisten Zimmern und öffentlichen Bereichen aus haben die Gäste einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung und den Sonnenuntergang.

Nach einer solchen langen Wanderung bietet es sich an, sich um seine Füße zu kümmern. Blasen sollte man mit Blasenpflastern wie von Compeed {behandeln. Hat man sich eine Schnitt- oder Schürfwunde zugezogen, zum Beispiel am Schienenbein, behandelt man diese am einfachsten mit Pflasterspray von Hansaplast.

Etappe 2: Estellencs nach Valldemossa

Der zweite Tag der Tour führt von Estellencs nach Valldemossa. In Summe sind rund 25 km Distanz und 1.200 m Höhe im Aufstieg und 900 m im Abstieg zu bewältigen. Dafür benötigt man zwischen 7 und 8 Stunden, kleinere Pausen eingerechnet.

Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel um 8 Uhr. Früher am Morgen zu Frühstücken, geht leider nicht in diesem Hotel, aber auch nicht in den folgenden anderen. Dafür ist das Buffet im Hotel sehr reichhaltig und bietet alles von Joghurt, Obst, Müsli über Brot, Käse, Wurst bis hin zu Ei und Speck. Gut gestärkt geht es auf die Tour.

Aus dem Ort raus hält man sich Richtung Banyalbufar parallel zum Meer, stets den Schildern des GR 221 folgend.

Zunächst geht es ein kleines Stück an der Straße entlang, bis man rechts auf einen kleinen Weg abbiegt, der an einem sehr schönen Haus vorbeiführt.

Auf dem direkten Weg betritt man die Finca Publica de Planicia, die inmitten der wunderbaren Landschaft der Sierra de Tramuntana liegt.

Single Trails führen durch eine sehr schöne Landschaft, mit vielen Eichen und Steinen den Wanderer immer leicht nach oben und immer den Hinweisschildern des GR 221 folgend Richtung Banyalbufar bis zum Font de s’Obi.

Dies ist eine natürliche Wasserquelle im Wald. Hier kann man im absoluten Ernstfall seinen Wasservorrat aufzufüllen, benötigt dafür aber ausreichend Micropur Forte Wasserreinigungstabletten.

Langsam führt die Route aus dem dichten Wald nach oben, bis man die ersten weiten Meerblicke genießen kann Richtung Pedra de s’Ase.

Blickt man in die andere Richtung sieht man die Berglandschaft mit dem Mola de Planicia auf 935m und dem Puntal de Planicia auf 893 m.

Weiter dem Cami des Rafal / sa Costa folgend, führt die Route langsam wieder nach unten und man steigt ab bis zum nächsten Ort Banyalbufar, der auf rund 110 m Höhe liegt.

Den Ort erreicht man nach knapp 2h und 7km Distanz. Banyalbufar ist ein malerisches Dorf an der Nordwestküste Mallorcas und liegt etwa 25 Kilometer westlich von Palma de Mallorca. Banyalbufar ist bekannt für seine terrassenförmigen Gärten und Weinberge, die auf den steilen Hängen des Tramuntana-Gebirges angelegt sind und bis zur Küste hinunterreichen. Das Dorf ist auch für seine traditionelle Architektur und seine engen, gewundenen Straßen bekannt, die den Charme und die Atmosphäre vergangener Zeiten bewahren.

Banyalbufar hat nur etwa 500 Einwohner und ist ein ruhiger und entspannter Ort, der ideal für Besucher ist, die Ruhe und Entspannung suchen. Zu den Banyalbufar Sehenswürdigkeiten zählt die Kirche von Santa María, eine gotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die sich im Zentrum befindet. Die Kirche hat einen schönen Glockenturm und ein Portal im Renaissance-Stil.

Oberhalb von Banyalbufar befindet sich der Torre des Verger, ein Wachturm aus dem 16. Jahrhundert. Er diente einst dazu, das Dorf vor Piratenangriffen zu schützen. Heute ist der Turm ein Aussichtspunkt mit atemberaubender Aussicht auf das Meer und die Küste.

Die Bucht von Banyalbufar ist ein kleiner Strand mit kristallklarem Wasser, der von Felsen und Klippen umgeben ist.

Ab Banyalbufar geht die Route wieder landeinwärts.

Zunächst folgt man einem asphaltierten Weg relativ steil nach oben, immer den Schildern des GR 221 Richtung Esporles folgend.

Sehr leicht wandert man auf diesem asphaltierten Weg ohne Autoverkehr und gewinnt stetig an Höhe. Hat man den Ort verlassen, betritt man wieder die freie Natur und es folgt ein sehr netter Waldweg, dem man bis auf rund 450 m Höhe folgt.

Im Wald ist man dann wieder gut geschützt vor der Sonne. Grundsätzlich ist man auf der Tour immer wieder auch für längere Passagen der Sonne direkt ausgesetzt. Erstes Hilfsmittel ist immer eine hochwertige Sonnencreme. Wer sich zusätzlich schützen möchte sollte sogenannte Arm Sleeves für den Schutz der Unterarme einpacken. Für den Hals und Nacken bietet sich ein Buff Multifunktionstuch an und für den Kopf ein Sonnenhut. Ein Sonnenbrand kann die schönste Trekkingtour versauen und das sollte man vermeiden.

Im Anschluss an die schöne Passage durch den Steineichenwald führt die Route wieder hinab in den Ort Esporles, der auf rund 200 m Höhe liegt. Esporles erreicht man nach rund 4 Stunden und 14 km Strecke.

Esporles ist ein charmantes mallorquinisches Dorf. Wahrzeichen des Orts ist die Iglesia de San Pedro, die Kirche San Pedro, eine gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die sich im Zentrum von Esporles befindet. Sie ist berühmt für ihre prächtige Fassade und ihren Glockenturm, der das Wahrzeichen des Dorfes ist.

Esporles ist auch für das Museu Balear de Ciències Naturals bekannt. Das Naturkundemuseum der Balearen ist ein kleines, aber interessantes Museum in Esporles, das eine Sammlung von Tier- und Pflanzenarten aus der Region sowie geologische und kulturelle Artefakte ausstellt.

In Esporles gibt es Restaurants, Cafés und Bars, die lokale Spezialitäten wie Ensaimadas, Sobrassada und andere mallorquinische Gerichte servieren.

Man durchquert den Ort und folgt weiter der GR 221 Beschilderung Richtung Coll de sa Basseta, ca.  1h entfernt.

Es beginnt ein längerer Anstieg und man folgt einer breiten, asphaltierten Straße, die über das Privatgelände der Comunitaria Son Cabaspre geht. Die Comunitaria ist ein Zusammenschluss von Landwirten, die sich darauf konzentrieren, ihre Produktion auf nachhaltige und ökologische Weise zu betreiben.

Lange folgt man der Straße, die stetig an Höhe gewinnt und sich sehr leicht laufen lässt. Landschaftlich ist das nicht ausgesprochen reizvoll. Das ändert sich aber schlagartig, wenn man von der Straße an der richtigen Stelle rechts auf einen schönen Single Trail abbiegt, auf den Cami Sa Coma Llobera. Cami bedeutet übrigens auf Mallorquinisch Weg oder Pfad.

Man betritt eine wunderbare Landschaft, geprägt durch Eichen und viele Steine, aber ohne Unterholz und folgt einem schönen, engen, natürlichem Wanderweg.

Im Wald findet man das erste Schild, das einen nach Valldemossa leitet. Dem Schild folgt man.

Nach rund 21 km Distanz und knapp 6h Gehzeit erreicht man auf rund 600 m Höhe den ersten kleinen Gipfel. Dieser bietet sich für eine Pause an, denn man kann sich ein sehr schönes schattiges Eckchen an der Felskante suchen.

Von dort hat man nicht nur ein wunderbares Panorama vor Augen, sondern auch einen Blick auf Palma in der Ferne. An dieser Stelle kann man auch ganz wunderbar die Drohne DJI Mini fliegen lassen und schöne Fotos machen.

Nach der Pause führt die Route zunächst wieder leicht nach unten bis auf rund 480 m Höhe und von dort an wieder steil in Serpentinen den Berg hinauf bis auf 680 m Höhe. Dies ist sehr anstrengend, vor allem wenn man in der Nachmittagssonne unterwegs ist und natürlich auch schon etwas müde ist nach rund 6 bis 7h Wanderung.

Auf dem Weg begegnet man vielen kleinen Steinkonstruktionen, in denen früher Holzkohle aus Eichenholz hergestellt wurde, in sogenannten Köhlerhütten, sowie Wasserreservoire mit einem festen Dach.

Die Köhlerhütten im Tramuntana-Gebirge waren historische Gebäude, die von den Köhlern genutzt wurden, um Holzkohle herzustellen. Holzkohle war ein wichtiger Brennstoff in der Vergangenheit und wurde aus Holz hergestellt, das in speziellen Hütten bei hohen Temperaturen unter Sauerstoffabschluss verbrannt wurde.

Sie waren aus Stein gebaut, hatten typischerweise eine runde oder ovale Form und hatten nur eine Tür und ein kleines Fenster zur Belüftung. Im Inneren befand sich ein großer Ofen, in dem das Holz verbrannt wurde.

Die Köhlerhütten wurden normalerweise an abgelegenen Orten im Wald gebaut, um den Rauch und die Hitze vom Wohnbereich fernzuhalten. Die Köhler lebten oft monatelang in diesen Hütten, während sie Holzkohle herstellten. Sie sammelten das Holz im Wald und transportierten es dann zu den Hütten, wo sie es in den Ofen legten und es unter hohen Temperaturen verbrannten. Die fertige Holzkohle wurde dann verkauft oder zur eigenen Verwendung verwendet.

Sehr steil geht die Route in Serpentinen in einer sehr idyllischen Umgebung hinab Richtung Valldemossa bis auf rund 440 m Höhe. Hier sollte man stets trittsicher sein, trotz der müden Beine.

Valldemossa ist eine sehr schöne Gemeinde mit rund 2.000 Einwohnern und einem sehr schönen und lebhaften Ortskern. Der Ort ist bekannt für seine schöne Architektur, seinen historischen Charme und seine umliegende Landschaft.

Der Ort hat eine reiche Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es von verschiedenen Kulturen und Völkern geprägt, darunter Araber, Christen und Römer. Das Dorf hat eine beeindruckende Architektur mit engen gepflasterten Gassen, traditionellen Häusern mit Steinmauern und roten Dächern sowie schönen Plätzen und Gärten.

Besucher können das Kloster von Valldemossa – Kartäuserkloster – besichtigen, das aus dem 14. Jahrhundert stammt und heute ein Museum ist. Es beherbergt eine Sammlung von Möbeln und Gegenständen, die Chopin und Sand während ihres Aufenthalts in Valldemossa nutzten. Das Dorf hat auch eine Vielzahl von Cafés, Restaurants und Geschäften, die lokale Produkte und Kunsthandwerk anbieten.

Neben dem ehemaligen Kartäuserkloster mit dem sehr schönen Park und der Büste von Chopin gibt es viel mehr zu sehen und entsprechend sollte man sich die Zeit nehmen, um durch den Ort zu schlendern.

Die Übernachtung erfolgte im Hotel Es Petit Hotel de Valledemossa. Dies ist ein sehr schönes Boutique-Hotel im Herzen Valldemossas mit schönen Zimmern und hinten raus mit einem wunderschönen Blick bis nach Palma. Das Hotel befindet sich in einem historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und wurde sorgfältig restauriert, um seinen ursprünglichen Charme und seine traditionelle mallorquinische Architektur zu bewahren.

Das Es Petit Hotel de Valldemossa bietet seinen Gästen eine gemütliche und entspannte Atmosphäre, in der sie sich wie zu Hause fühlen können. Es gibt einen schönen Innenhof mit Garten, wo man sich entspannen und die Ruhe genießen kann. Das Hotel bietet auch ein Frühstücksbuffet mit frischen lokalen Produkten, das im gemütlichen Esszimmer serviert wird.

Die Lage des Hotels ist ideal, um die Schönheit von Valldemossa zu erkunden. Das Kloster von Valldemossa, das einst von Chopin und George Sand besucht wurde, ist nur wenige Gehminuten entfernt.

Nach rund 52 km Distanz in Summe ist auch wieder Fußpflege angesagt sowie der Check des Equipments. Hätten wir Vulkanisierflüssigkeit dabeigehabt, hätten wir eine Stelle am Schuh kleben können, an der sich der Gummi löste. Beim nächsten Mal packen wir die Vulkanisierflüssigkeit auf jeden Fall mit ein.

Um bei den Schuhen zu bleiben. Personen, die trittsicher sind und tendenziell nicht umknicken, können einen leichten, sehr bequemen Trailschuh wie den Salomon Speedcross nutzen. Wer mehr Stabilität und Schutz auch für den Knöchelbereich bevorzugt, greift am besten auf einen halbhohen Trekkingschuh wie den Salewa Ms Alp Trainer oder Salewa Ms Mountain Trainer Mid zurück.

Nach einem leckeren Abendessen im Restaurante Troya, in dem man vom Tisch aus Palma sehen konnte, wurde der Tag abgeschlossen. Hier sei erwähnt, dass es zwar auf der Tour, wenn man im Frühjahr oder Herbst unterwegs ist, die meiste Zeit sehr warm ist, es aber im Abend im Gebirge durchaus kühl wird. Aus dem Grund und zum Schutz vor sich verschlechternde Witterung sollte man immer eine leichte, aber wärmende Trekkingjacke wie die Vaude Escape Light mit sich führen. Ebenso wichtig ist eine gute, leichte Wanderhose wie die Maier Sports Tajo mit Bermuda Zipp-Off.

Etappe 3: Valldemossa nach Soller

Der dritte Tag führt von Valldemossa nach Soller und umfasst rund 31 km Distanz sowie 1.000m Höhe im Aufstieg und 1.200 im Abstieg.

Nach einem guten Frühstück geht es zunächst ein kurzes Stück durch den Ort und dann direkt raus in die Natur. Dabei führt die Straße zunächst auf einen harmlosen Feldweg.

Ein blaues Schild mit einem Hund an einer Leine suggeriert, dass man auf diesem Stück Hunde an der Leine mitnehmen kann, wie auch auf vielen anderen Abschnitten des GR 221. Hinweise zum Wandern mit Hund auf Mallorca finden Sie übrigens hier.

Ein weiteres Schild befindet sich links vom Weg und begegnet einem immer wieder: Coto Privado de Caza. Dies steht für „privates Jagdgebiet“ und das Schild wird von vielen Landeigentümer aufgestellt, um zu vermeiden, dass Jäger auf ihrem Gebiet jagen, z.B. nach Hasen. Hat der Eigentümer das Schild nicht aufgestellt, dürften Jäger das Grundstück zur Jagd betreten.

Ein breiter Wanderweg führt stetig leicht nach oben. Die heutige Tagesetappe beinhaltet einen sehr großen Anstieg von Valldemossa, das auf 436 m Höhe liegt, bis auf eine Höhe von rund 920 m.

Nach Passieren eines schönen Holztors, bei dem man rechts über eine kleine Treppe in der Mauer steigen muss, betritt man den Bereich der Finca Publica de Son Moragues.

Die Finca Pública de Son Moragues ist ein großes, historisches Landgut auf der Insel Mallorca in Spanien. Das Anwesen befindet sich im Dorf Valldemossa und gehört zur Gemeinde Deià. Es ist bekannt für seine natürliche Schönheit und seine landwirtschaftliche Bedeutung.

Die Finca Pública de Son Moragues wurde im 17. Jahrhundert erbaut und war früher im Besitz der Familie Archduke Ludwig Salvator von Österreich-Toskana. Das Anwesen umfasst 700 Hektar Land, darunter Olivenhaine, Weinberge, Wälder und Felder.

Heute ist die Finca ein öffentliches Gut und wird von der balearischen Regierung verwaltet. Sie ist ein wichtiger Ort für die Landwirtschaft auf Mallorca und dient auch als Schutzgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten. Die Finca ist auch ein beliebtes Ziel für Wanderungen und Naturausflüge.

Besucher können die atemberaubende Landschaft der Finca genießen und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beobachten. Es gibt auch ein Besucherzentrum auf dem Gelände, das über die Geschichte und die Bedeutung des Anwesens informiert. Das Besucherzentrum bietet auch Führungen durch die Anlage und gibt Einblicke in die landwirtschaftlichen Aktivitäten, die auf der Finca stattfinden.

Beim Wandern passiert man am Wegesrand sogenannte Forns de Calc: Kalköfen. Ebenso findet man viele uralte Köhleröfen: Ranxos de Carboner. Und spätestens jetzt erkennt man, dass man auf sehr alten Transportpfaden geht, die früher von Kalkbrennern und Köhlern bis vor rund 80 Jahren genutzt wurden.

Die Forns de Calc, Kalköfen, sind alte, verlassene Öfen, die im 19. Jahrhundert verwendet wurden, um Kalkstein zu brennen, der für den Bau von Gebäuden und Straßen auf der Insel benötigt wurde. Sie bestehen aus einer Reihe von Öfen, die in den Fels gehauen wurden.

In der Nähe der Öfen finden sich auch Ruinenreste von den damals genutzten Unterkünften. Sehr sehenswert ist ein gut restaurierter, kreisförmig angelegter Kalkofen wenige Meter von dem Transportweg entfernt.

In sehr lang gezogenen Serpentinen geht es stetig durch den Steineichenwald bergauf, bis zum Font des Polls.

Der Font des Polls ist eine natürliche Quelle im Tramuntana-Gebirge und befindet sich in einer malerischen Schlucht und ist von üppiger Vegetation und einer reichen Tierwelt umgeben. Die Quelle ist bekannt für ihr kristallklares Wasser, das aus einer Felsspalte entspringt. Die Umgebung der Quelle ist auch ein beliebter Picknickplatz, an dem Besucher eine Pause einlegen und die natürliche Schönheit der Gegend genießen können.

Stetig weiter hinauf muss man der Route und den Hinweisschildern Cami des Cairats folgen. Der Weg wird mit zunehmender Höhe steiniger und enger und man erreicht eine Höhe von der man ins Tal einen wunderbaren Blick hat.

Man einiger Zeit wechselt die Landschaft und man kommt auf einen schmalen Pfad auf einer Hochebene, die mit Dissgras und Kiefern bewachsen ist.

Weiter gilt es den Schildern Cami de s‘Arxiduc zu folgen, auf der Route des GR 221.

Man läuft auf einem schönen Weg, der als Reitweg des Österreichischen Erzherzogs Luis Salvador angelegt wurde, ein Liebhaber Mallorcas der von den Mallorquinern s‘Arxiduc genannt wurde.

Und man hat wunderbare Aussicht vom Single Trail bis zum höchsten Punkt des Tages Es Caragoli auf rund 940 m Höhe.

Im Anschluss an das Gipfelglück beginnt ein sehr langer Abstieg bis man den Ort Deia erreicht, der auf rund 160 m Höhe liegt. Es sind 780 m Höhe netto abzusteigen.

Und dieser Teil der Route ist ein absolutes Traumstück am Berg entlang. Von oben hat man immer den Blick auf Deia, das Meer und die Berge.

Nach einem Steineichenwald erreicht man eine Zone in der tausende uralte Olivenbäume stehen. Durch diese Zone führt die Route und man muss unweigerlich die besonderen Stämme der sehr alten Olivenbäume fotografieren.

An einer Stelle geht vom Weg rechts ein kleiner Stollen tief in den Berg. Wenn man diesen Stollen betritt und in gebückter Haltung bis zum Ende geht, erreicht man ein unterirdisches Wasserreservoir, vermutlich gespeist von einer kleinen Quelle.

Dann ändert sich wieder schlagartig die Landschaft und man wandert auf einem sehr engen Single Trail durch eine von hohem Gras dominierte Landschaft. Nach einiger Zeit sieht man aus der Ferne das erste Haus und betritt kurze Zeit später wieder bewohntes Gebiet: den Ort Deia.

Deia liegt am Rand des Tramuntanagebirges auf einem Hügel und gilt als das Künstlerdorf Mallorcas, weil sich dort zahlreiche Maler, Schauspieler und Schriftsteller niedergelassen haben. Auch Michael Douglas hat bei Deia ein Landgut erworben.

Das Wahrzeichen von Deia ist die Kirche San Juan Bautista, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde und ein wichtiger Teil der Geschichte von Deia ist. Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut, die Fassade der Kirche ist schlicht und einfach gehalten, während das Innere reich verziert ist. Das Kirchenschiff ist mit kunstvollen Gewölben bedeckt und es gibt viele interessante Kunstwerke zu entdecken, darunter Gemälde und Skulpturen.

Eine Deia Sehenswürdigkeit ist auch das Robert Graves Museum. Robert Graves war ein bekannter britischer Schriftsteller, der viele Jahre in Deia lebte. Sein ehemaliges Haus ist heute ein Museum, das seine Werke und sein Leben würdigt.

Durch den Ort sollte man in Ruhe stöbern und sich die schöne Architektur anschauen. Eine Pause bietet sich auch an und am Wegesrand wird frisch gepresster Orangensaft verkauft. Wer die nötige Zeit für ein richtiges Essen findet, dem ist das Restaurant Ca’s Patro March zu empfehlen, ein bekanntes Fischrestaurant in Deia, das direkt am Meer liegt und frische Meeresfrüchte und traditionelle mallorquinische Gerichte anbietet.

Noch im Ort folgt man den Schildern des GR221 Richtung Soller. Wählt man die kurze Route ist Soller nur noch lediglich 2:45h entfernt.

Aus dem Ort geht es raus, immer den Schildern des GR221 folgend mit den Hinweisen Refugi de Muleta und Soller. Wir folgen der etwas längeren Route über Refugi de Muleta, weil dieses sehenswert ist und man von dort über die ganze Bucht schauen kann und nach dem Abstieg in den Ort Port de Soller ins Meer springen kann.

Weiter führt einen die Landschaft durch alte Olivenbaumplantagen. Von oben erhascht man die ersten Blicke in die Bucht, sowie den alten und den neuen Leuchtturm an der Hafeneinfahrt.

Über das Gelände des Refugi de Muleta, eine Herberge in unmittelbarer Nähe zum Leuchtturm am Cap Gros: Far del Cap Gros.

Der Far del Cap Gros steht auf einem felsigen Kap und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer und die umliegenden Berge. Der Faro (Leuchtturm) wurde 1859 erbaut und diente ursprünglich als Orientierungspunkt für Schiffe. Heute wird er automatisch betrieben und ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische, die die malerische Aussicht und den Charme des Leuchtturms genießen möchten.

Der Leuchtturm besteht aus einem weiß getünchten Gebäude und einem Turm, der über die Felsen hinausragt.

Weiter bergab geht es in den Ort Port de Soller und man kann sich am Strand und der Promenade erfrischen: Ein Sprung ins Meer und ein kühles Getränk sind genau das, was man nach dem langen Weg braucht.

Port de Sóller ist ein wunderschöner Hafenort an der Nordwestküste von Mallorca. Der Ort liegt am Fuße des Tramuntana-Gebirges und ist von einer malerischen Landschaft umgeben, die aus Bergen, Tälern und Olivenhainen besteht. Der Hafen ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen, die das kristallklare Wasser und die weißen Sandstrände genießen möchten. Der Hafenbereich selbst ist malerisch und bietet eine charmante Kulisse mit seinen pastellfarbenen Häusern, Restaurants und Geschäften.

Von Port de Soller bis zum Hotel Ca’n Quatre in Soller sind es noch knapp 2 km zu laufen.

Das Hotel ist ein sehr schönes und ganz klar zu empfehlen. Zur Begrüßung erhält man einen frisch gepressten Orangensaft, der nach den Anstrengungen des Tages wie der Himmel auf Erden schmeckt. Das Hotel ist ein restauriertes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das seinen ursprünglichen Charme bewahrt hat und gleichzeitig modernen Komfort bietet. Es bietet seinen Gästen eine Terrasse im Freien. Im Innenbereich gibt es eine gemütliche Lounge, in der man Bücher lesen oder sich mit anderen Gästen unterhalten kann. Das Hotel bietet auch eine Bar, in der man Getränke und Snacks genießen kann.

Das Hotel Ca’n Quatre liegt in einer ruhigen Gegend von Soller, nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Knapp 500 m vom Hotel entfernt ist ein kleiner Supermarkt, in dem man Wasser und Obst für den nächsten Tag kaufen kann.

Das Zentrum von Soller, 10 Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt, bietet mit seinen vielen Restaurants genügend Gelegenheit am Abend gut zu essen. Sehr schön ist der Kirchenvorplatz mit dem in Orangen und Zitronen geschmückten Brunnen.

Soller ist von beeindruckenden Bergen umgeben und bietet eine malerische Landschaft mit Oliven- und Orangenbäumen. Die Stadt selbst hat viele historische Gebäude, darunter die beeindruckende Kirche von Soller: Iglesia de San Bartolomé, Kirche des Heiligen Bartholomäus. Die Stadt ist auch bekannt für ihre lokalen Produkte wie Olivenöl und Orangen.

Etappe 4: Soller über Massanella zum Kloster Lluc

Am nächsten Tag führt die Route von Soller über den Massanella bis zum Kloster Lluc. Die Route umfasst dabei rund 30 km Distanz und 1.500 m Höhe im Aufstieg. Acht Stunden Zeit sollte man einplanen.

Von Soller folgt man dem Hinweisschild Cami de S’Ermita und bewegt sich zunächst in Richtung des nächsten Orts, den man nach 15 min erreicht: Binibassi.

Binibassi ist ein kleines und abgelegenes Dorf in der Gemeinde Sóller. Es liegt inmitten des Tramuntana-Gebirges und bietet daher eine atemberaubende Landschaft. Das Dorf ist sehr klein und hat nur eine Handvoll Häuser, die meist aus Stein gebaut sind und traditionelle mallorquinische Architektur aufweisen. Es gibt keine Geschäfte oder Restaurants in Binibassi, so dass die meisten Besucher für Wanderungen oder Ausflüge in die Umgebung kommen.

Man geht man an vielen Gärten vorbei und gewinnt den Eindruck, dass jeder Einwohner hier eigene Zitronen- und Orangenbäume hat.

Den Schildern des GR 221 Richtung Cuber folgend, beginnt man einen sehr anstrengenden Teil des Tages mit einem sehr lang gezogenen Aufstieg.

Der steinige Weg ist sehr gut ausgebaut und bewegt sich in langgezogenen Serpentinen den Berg hinauf. Nach rund 2 Stunden und 30 Minuten erreicht man mit dem Sattel des Berges den ersten Höhepunkt des Tages und kann in der Ferne den Cuber Stausee sehen.

Der Cuber-Stausee ist ein See, der sich im Tramuntana-Gebirge zwischen den Gemeinden Sóller und Escorca befindet. Er stellt die Wasserversorgung der Insel sicher und ist wichtig für die Bewässerung der umliegenden landwirtschaftlichen Gebiete.

Der Stausee ist von Bergen umgeben und bietet daher eine atemberaubende Landschaft, die von Wanderern und Naturliebhabern sehr geschätzt wird. Der See hat eine Fläche von etwa 1,4 Quadratkilometern und eine maximale Tiefe von etwa 25 Metern.

Der Cuber-Stausee ist auch ein wichtiger Lebensraum für viele Vögel, darunter seltene Arten wie den Mönchsgeier und den Wanderfalken. Der See und seine Umgebung sind ein geschütztes Gebiet, so dass es wichtig ist, die Natur zu respektieren und keine Abfälle zurückzulassen.

Ab dem Sattel geht der Weg langsam den Berg hinunter, bis man den Stausee erreicht: Embassement de Cuber. An diesem läuft man dann parallel auf der linken Seite vorbei und passiert den kleinen Parkplatz, auf dem Touristen parken, wenn sie die Runde um den Stausee wandern wollen.

Nachdem man am Parkplatz passiert hat, führt die Route wieder von der Straße weg und man folgt dem Hinweisschild des GR 221 Richtung Lluc und Refugi de Son Amer.

Man geht lange parallel an einer offen liegenden Wasserpipeline vorbei und hat stets den Blick auf den Puig Major („Großer Berg“), auch Puig Major de Son Torrella genannt. Der Gipfel des Puig Major ist für Fußgänger nicht erreichbar, da es sich um ein militärisches Sperrgebiet handelt.

Der Puig Major ist der höchste Berg auf Mallorca und einer der höchsten Berge der Balearen. Er erreicht eine Höhe von 1.445 Metern über dem Meeresspiegel und weist eine markante Spitze auf, die von weitem sichtbar ist.

Auch in den Blick rückt nach und nach der zweite große Stausee im Tramuntana Gebirge: der Gorg Blau (Panta de Gorge Blau). Der Gorg Blau dient ebenfalls der Wasserversorgung der umliegenden Gemeinden und hat eine Fläche von etwa 3,5 Hektar. Der See ist von tiefblauem Wasser umgeben und bietet eine atemberaubende Kulisse für Wanderungen und andere Aktivitäten im Freien.

Aus der Sonne führt die Route dann endlich wieder in einen Steineichenwald. Hier sollte man eine Pause machen, denn es folgt der zweite lange Aufstieg bis auf den zweithöchsten Berg Mallorcas und den höchsten für Menschen auf Mallorca erreichbaren Gipfel der Insel: den Puig de Massanella. Bis hierher sind bereits knapp 5 Stunden vergangen und rund 19 Kilometer Distanz gelaufen.

Aus dem Steineichenwald wird mit zunehmender Höhe eine andere Landschaft mit Gräsern und flacher wachsenden Sträuchern und zunehmend weniger werdenden Bäumen.

Wer sich den Puig de Massanella nicht mehr zutraut, sollte der Route einfach weiter folgen, die Richtung Lluc unterhalt des Bergs verläuft.

Wer sich dieses absolute Highlight nicht entgehen lassen möchte, muss von der Route rechts Richtung Berg abbiegen und einem sehr schmalen Single Trail folgen und sich dabei stets Richtung Berg orientieren.

Hier ist Trittsicherheit und Ruhe angesagt und man erreicht nach einiger Zeit einen kleinen Sattel, auf dem man eine kurze Pause machen kann. Ab hier sind beide Hände erforderlich und eine vernünftige Körperstabilität. Menschen mit Höhenangst sollten den finalen Aufstieg nicht wagen.

Der Aufstieg auf den Gipfel erfordert eine gute körperliche Verfassung und eine angemessene Ausrüstung, da es sich um eine anspruchsvolle und anstrengende Wanderung handelt.

Nach rund 30 Minuten Aufstieg erreicht man den Sattel des Puig de Massanella und sieht in naher Ferne den Gipfel.

Vorsichtig wandert man die letzten Meter bis zum Gipfel, den man nach rund 6 Stunden Gehzeit und 22 Kilometern Distanz von Soller aus startend erreicht.

Der Puig de Massanella ist der zweithöchste Berg auf der Insel Mallorca. Mit einer Höhe von 1.364 Metern bietet er eine atemberaubende Aussicht auf das Tramuntana-Gebirge und die umliegende Landschaft.

Bis zum Kloster Lluc sind sind es noch rund 8 Kilometer zu laufen. Dazu verläßt man den Gipfel und wandert durch die skurile Steinlandschaft, immer den Hinweisen folgend.

An einer Stelle sind wieder die Hände gefragt und man steig eng am Berg eine Wand hinab. Dafür benötigt man kein Seil oder irgendeine Sicherung, sondern sollte nur ruhig und vorsichtig sich den Weg nach unten suchen, immer den darunter liegenden Wald im Blick.

Im Wald selber wandert man in Schlangenlinien stetig berg. Auffällig ist, dass die Bäume vergleichsweise niedrig gewachsen sind und Menschen ab 1,80 m Größe sich immer leicht bücken müssen.

Nach rund 30 Minuten erreicht man einen breiteren Waldweg, hält sich dabei links und ab da wird der Weg breiter und gemütlich zu wandern. Je nachdem wann man unterwegs ist, muss man an einem überraschend im Wald auftauchenden Häuschen einem Torwächter 6 Euro in die Hand drücken, weil man ein privates Grundstück durchquert. Im Nachmittag ist das Häuschen nicht besetzt und man kann ohne zu zahlen passieren.

Nach einiger Zeit erreicht man die Straße und sieht links die Tankstelle. Dort kann man sich hinsetzen oder einfach ein kühles Getränk kaufen, wie viele andere Radfahrer es auch tun.

Von der Tankstelle aus kann man eine kurze, rund 20 minütige Route zum Kloster Lluc laufen oder man wählt die etwas längere Route, die über das Refugi de Son Amer geht und wesentlich schöner ist, weil man fast vollständig durch die Natur läuft.

Das Refugi de Son Amer ist eine Schutzhütte in den Bergen. Es befindet sich in der Nähe von Lluc und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in der Umgebung. Die Hütte bietet Platz für bis zu 18 Personen und verfügt über Betten, eine Küche und ein Badezimmer mit Dusche. Es gibt auch eine Terrasse mit Blick auf die umliegenden Berge und Täler. Die Schutzhütte ist von Mitte Februar bis Mitte Dezember geöffnet und bietet Wanderern und Bergsteigern eine bequeme Möglichkeit, in der Natur zu übernachten.

Am Kloster Lluc angekommen ist die Tour nach rund 8 Stunden Gehzeit an diesem vierten Tag vollendet. In Summe ist man 115 Kilometer durch die wunderschöne Landschaft des Tramuntana Gebirges gelaufen.

Das Kloster Lluc, Santuari de Lluc, ist ein bekanntes Kloster und Wallfahrtsort. Es ist einer der wichtigsten spirituellen Orte auf der Insel und zieht jedes Jahr Tausende von Pilgern und Touristen an.

Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert von einem Einsiedler namens Lluc gegründet und diente als Zufluchtsort für Reisende und Wanderer in den Bergen. Im Laufe der Jahre wurde das Kloster erweitert und renoviert und ist heute eine beeindruckende Anlage, die eine Kirche, Kapellen, eine Bibliothek, ein Museum und Unterkünfte für Besucher umfasst.

Die Kirche des Klosters Lluc ist ein beeindruckendes Beispiel für die barocke Architektur und beherbergt die berühmte Statue der Schwarzen Madonna von Lluc, die von Pilgern verehrt wird. Es gibt auch einen Glockenturm und einen großen Platz vor der Kirche, auf dem oft Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden.

Alternative Etappe 5: Kloster Lluc bis Pollenca

Wer möchte, kann vom Kloster Lluc noch bis zum Ort Pollenca laufen, was einen zusätzlichen Tag erfordert, aber landschaftlich nicht besonders ansprechend ist. Die Wanderung nach Pollenca ist eine herausfordernde Strecke durch die wunderschöne Landschaft der Tramuntana-Gebirge. Die Strecke ist etwa 14 Kilometer lang.

Um wieder zum Ausgangspunkt der außergewöhnlichen Trekkingtour in Sant Elm zu kommen, kann man eine Taxifahrt buchen. Mit einem herrlichen, reichhaltigen Abendessen geht eine besondere Trekkingtour zu Ende, die vielversprechend begann und alles gehalten hat. Es war wunderbar.

Die entsprechende Packliste der Tour, ebenso alle übergreifenden Infos zum GR-221 sowie Tipps zu Unterkünften finden Sie auf mittelmeerperle.de. Und wer sich nach diesem Erlebnis für die beiden anderen Fernwanderwegen Mallorcas interessiert – die Ruta de los Faros Leuchtturmroute sowie den GR 222 Arta Lluc – wird ebenso fündig. 

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