Fernwanderweg GR 221 Mallorca Übersicht

Mallorca ist die Trauminsel vieler Deutschen. Die Kombination aus Strand, Meer, Berge und die kulinarischen Highlights fasziniert viele. Auch passionierte Wanderer, Trailläufer und Bergsteiger kommen hier voll auf ihre Kosten.

Ein Highlight auf Mallorca ist die Serra de Tramuntana, ein Gebirgszug im Nordwesten von Mallorca, von der Unesco zum Welterbe ernannt.

Mehrere Wanderrouten führen durch das Gebirge. Eine davon ist die Route des GR 221, die wie die Alpenüberquerung, der Jakobsweg, die Via Alpina, der Rennsteig, die Tour du Mont Blanc, der Bärentrek, die Tatraüberschreitung, der Pembrokshire Coast Path, der West Highland Way, der Nördliche Kungsleden, der Pyrenäen GR11 und der Dolomiten Höhenweg zu der Liste der Fernwanderwege (= Weitwanderweg) gehört.

Der GR221 – Infos & Insider Tipps 

Der GR 221 wird auch als Ruta de Pedra en Sec und Trockenmauerroute sowie Dry Stone Route bezeichnet.

Die genaue Länge des GR221 Wanderwegs kann je nach Quelle und spezifischer Route variieren, da es verschiedene Varianten und Abzweigungen gibt.

In der Regel kann man von 1115 bis 145 Kilometer Länge durch das Tramuntana-Gebirge im Nordwesten Mallorcas ausgehen, in Kombination mit spektakulären Ausblicken auf die Landschaft und das Mittelmeer.

Alle Infos & Insider Tipps gibt es in diesem Blog im Überblick und in den Blogs zu den Etappen, den Unterkünften und der Packliste.

Was zeichnet den GR221 aus?

Zunächst einmal steht der GR221 wie kein anderer Fernwanderweg Europas für die landschaftliche Schönheit Mallorcas: Der GR 221 führt durch die Tramuntana-Gebirgskette im Nordwesten Mallorcas, die für ihre atemberaubende Landschaft bekannt ist. Wanderer können sich auf beeindruckende Berglandschaften, tiefe Schluchten, wilde Täler, spektakuläre Aussichtspunkte und versteckte Buchten freuen.

Der Weg steht ferner für das Kulturelle Erbe Mallorcas, denn er führt durch zahlreiche historische Dörfer, die für ihre traditionelle Architektur, Kunsthandwerk und kulinarischen Spezialitäten bekannt sind. Die Route führt auch an alten Landgütern, Kapellen und Klöstern vorbei, die Zeugnisse der reichen Geschichte und Kultur der Region sind.

Der Weg verdankt seinen Namen den Trockensteinmauern, die ihn säumen und die in der Region seit Jahrhunderten zur Terrassierung und Bewässerung der Felder genutzt werden. Diese beeindruckenden Strukturen sind ein wichtiger Teil der Landschaft und tragen zum Charme und zur Einzigartigkeit des Weges bei.

Der GR 221 ist ein umweltfreundlicher Weg, der durch ein Biosphärenreservat führt und viele bemerkenswerte ökologische und biologische Gebiete durchquert. Wanderer werden ermutigt, umweltbewusst zu wandern und die Natur zu respektieren, um dazu beizutragen, den Weg und seine Umgebung zu schützen.

GR221 Sehenswürdigkeiten 

Entlang des GR 221 gibt es viele Sehenswürdigkeiten und interessante Orte zu entdecken

  • Der Weg führt durch viele historische Dörfer, darunter Sóller, Deià und Valldemossa, die für ihre traditionelle Architektur, Kunsthandwerk und kulinarischen Spezialitäten bekannt sind.
  • Es gibt mehrere Klöster und Kirchen entlang des Weges, darunter das Kloster Lluc, das eine wichtige Wallfahrtsstätte ist, sowie die Kirchen Sant Bartomeu in Sóller und Sant Joan Baptista in Deià.
  • Der GR 221 durchquert mehrere Naturschutzgebiete, darunter das Reservat Torrent de Pareis, das sich durch eine beeindruckende Schlucht und eine spektakuläre Landschaft auszeichnet.
  • Es gibt viele Aussichtspunkte entlang des Weges, die einen herrlichen Blick auf die Landschaft und das Meer bieten. Dazu gehören: Mirador de ses Barques, Mirador de ses Puntes und Mirador de Sa Foradada.
  • Obwohl der GR 221 hauptsächlich ein Bergweg ist, gibt es auch einige schöne Strände entlang des Weges, wie zum Beispiel Cala Deià und Cala Tuent. Diese sind eine willkommene Abwechslung und bieten Gelegenheit zum Entspannen und Schwimmen im kristallklaren Wasser des Mittelmeers.
  • Eine der bekanntesten Merkmale des GR 221 sind die Trockenmauern, die das Landschaftsbild prägen. Sie wurden von den Bauern über Jahrhunderte hinweg errichtet, um Terrassen anzulegen, um landwirtschaftliche Flächen zu schaffen und das Bodenerosion zu vermeiden.
  • Der GR 221 führt durch die Tramuntana-Bergkette, die sich entlang der Nordwestküste Mallorcas erstreckt. Die Landschaft ist geprägt durch felsige Gipfel, tiefe Schluchten, steile Hänge und üppige Wälder.

Wie fit muss man sein für den GR 221?

Der GR 221 ist ein anspruchsvoller Weg, der einige steile Aufstiege und Abstiege sowie felsige und unebene Abschnitte enthält. Wanderer sollten eine gute Kondition und Erfahrung im Bergwandern haben, um den Weg sicher zu bewältigen.

Den Wanderweg kann jeder bewältigen, der über die nötige Trittsicherheit und Kondition verfügt. Die Wege sind nicht asphaltiert und normalerweise sehr steinig, was viel Freude beim Gehen macht und zum besonderen Charm der Tour beiträgt.

In Abhängigkeit der eigenen körperlichen Fitness, kann man sich die Route in Etappen aufteilen. Das können 13 sein oder auch viel weniger, wie in unserem Fall vier Tage. Bei vier Tagen hat man im Durchschnitt rund 30 Kilometer Distanz und ca. 1.200 Meter im Aufstieg und im Abstieg am Tag zu bewältigen, was in acht Stunden gemütlich möglich ist. Ist man in der Lage zwischen 7 und 8 Stunden am Tag mit wenigen Pausen zu wandern, sind vier Tage der passende Zeitraum.

Kletter- und Bergsteigererfahrung braucht man nicht, aber insbesondere beim Aufstieg auf den Puig de Massanella braucht man an einigen Passagen auch seine Hände zur Sicherung.

Wie gut ist die Beschilderung und kann man sich verlaufen?

Der Weitwanderweg ist sehr gut ausgeschildert. An allen neuralgischen Weggabelungen stehen Holzschilder mit dem markanten Schriftzug und weisen den Weg. Als Zwischenmarkierungen stehen ein Meter hohe, eckige Holzpfosten.

Dies ergänzend findet man überall auf der Tour die bekannten Steinmännchen, kleine Steinhaufen bzw. Steintürme, die auch Steinmandl oder Steindauben genannt werden.

Neben den Markierungen mit den roten und weißen Streifen des GR-Netzwerks, gibt es Informationstafeln entlang des Weges, die Informationen über die Umgebung, die Kultur und die Geschichte der Region bieten.

Es empfiehlt sich trotz der guten Ausschilderung ein GPS-Gerät beziehungsweise eine GPS-Uhr wie die Garmin Fenix und ein Mobiltelefon mitzunehmen (in unserem Fall ein iPhone mit der Komoot App). Manchmal trifft man auch auf Wanderer, die lediglich mit einem Wanderführer in Buchform unterwegs sind. Ein solches Buch ist eine nette Ergänzung, aber keineswegs ausreichend.

Weitere Hinweise zur Beschilderung der Wanderwege Mallorcas finden Sie hier.

Wie kann man sich auf der Tour verpflegen?

Da man immer wieder Ortschaften passiert, kann man sich auf der Trekking Route sehr gut mit Essen und Trinken versorgen. Das bedeutet, man kann nicht nur Lebensmittel für den Tag einkaufen, sondern es bietet sich auch an, einfach vor Ort für eine Pause zu machen und in einem kleinen Restaurant zu essen.

Denn entlang des Weges gibt es viele Restaurants und Cafés, die lokale Gerichte und Produkte anbieten, darunter mallorquinische Wurst, Käse, Olivenöl und Wein. Eine der bekanntesten kulinarischen Spezialitäten der Region ist das „pa amb oli“, ein traditionelles mallorquinisches Gericht, das aus Brot, Olivenöl, Tomaten, Knoblauch und Schinken besteht.

Dennoch sollte man wie bei jeder Bergwanderung immer ausreichend Wasser und etwas Essen mit sich führen. Für den Notfall gilt es während des Weges viele Wasserquellen, an denen Wanderer ihre Wasserflaschen auffüllen können. Es wird jedoch empfohlen, Wasserentkeimungstabletten mitzubringen, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Ist die Route überlaufen oder ist man auf dem GR 221 allein unterwegs?

Die Route ist unter Wanderern sehr beliebt. Und ähnlich wie bei der Alpenüberquerung ist man grundsätzlich allein unterwegs, trifft aber immer wieder auf Gleichgesinnte oder Wanderer, die nur eine einzelne Etappe als Tagestour wandern.

Was ist die beste Jahreszeit?

Es empfiehlt sich aufgrund des mediterranen Klimas, in den heißen Sommermonaten Juli und August diese Weitwanderung nicht zu machen. Es ist schlichtweg zu heiß, auch im Tramuntanagebirge. Es bieten sich die Frühlingsmonate April, Mai und Juni sowie die Herbstmonate September und Oktober an, weil diese viele Sonnentage bieten und es tagsüber nicht zu warm wird.

Insbesondere in den Wintermonaten kann das Wetter sehr schön sein, aber das ist leider nicht garantiert. Das ist nicht nur eine Frage der Temperatur, sondern auch des Niederschlags. Und auch im Tramuntanagebirge schneit es im Winter gelegentlich.

Was wird an Ausrüstung empfohlen?

Wie bei jeder Fernwanderung ist die Ausrüstung abhängig von der Art der Wanderung. So muss man wesentlich mehr Equipment mit sich führen, wenn man diese autark mit Zelt durchführt, als wenn man in den Ortschaften in Hotels oder Pensionen übernachtet. Eine vollständige Ausrüstungsliste finden Sie hier.

Wo übernachtet man am besten?

Der Weg bietet zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in allen Ortschaften auf der Route, darunter Berghütten, Herbergen und Hotels. Einige der Unterkünfte sind sogar in historischen Gebäuden untergebracht, die Teil des kulturellen Erbes der Region sind.

Unsere Tipps zum Übernachten sind ebenso wie die Packliste hier zu finden.

In welchen Etappen läuft man den GR 221?

Der klassische GR 221  führt von Port d’Andratx bis nach Port de Pollenca und ist offiziell in 13 Etappen unterteilt.  An diese klassische Route ist man aber keineswegs gebunden. Es gibt mehrere Wanderrouten durch die Serra de Tramuntana.

In unserem Fall wählten wir als Startpunkt Sant Elm ganz im Südwesten der Insel gelegen und als Ziel das Kloster Lluc im nördöstlichen Teil des Gebirges.

In diese Route integriert sind viele Highlights der Gebirgstour wie der Massanella – der höchste begehbare Berg Mallorcas –, das Künstlerdorf Deia, die malerische Ortschaft Port de Soller, Soller und Valldemossa. In weiten Teilen folgt die Trekkingroute dem GR 221 und umfasst rund 115 km Distanz und 5.500 m Höhe. Dem GR 221 kann man noch weiter durch das Gebirge folgen beispielsweise bis Pollenca, aber dieses letzte Stück ist am Ende nicht wirklich besonders und genau deshalb wählten wir als Endpunkt das Kloster Lluc.

Die detaillierte Beschreibung der Etappen ist hier zu finden.

Kann man einen Hund mitnehmen?

Das ist grundsätzlich möglich. Jedoch sollte der Hund wie sein Frauchen oder Herrchen über die nötige Kondition und Trittsicherheit verfügen. Wichtige Infos, die man beim Wandern mit Hund auf Mallorca beachten sollte, finden Sie hier.

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