Wandern mit Hund auf Mallorca

Der Hund wird als der beste Freund des Menschen und als treuer Begleiter gesehen. Nicht nur zuhause, sondern auch auf eintägigen Wanderungen und mehrtägigen Trekkingreisen und sogar Fernwanderungen macht es viel Freude, seinen Hund als Weggefährten mitzunehmen.

Inhaltsverzeichnis

Viele Hunde lieben Trekking in der Natur, denn hier kann er wie sein Frauchen oder Herrchen viel Neues sehen, riechen und erleben. Genau wie viele Menschen lieben viele Hunde die freie Natur und würden sich zum Beispiel auf einer Schiffsreise nicht wohl fühlen, sondern eher eingesperrt. Das gilt zuhause und auch im Traumurlaub auf Mallorca.

Wer darüber nachdenkt, mit seinem Hund Wanderungen oder Trekkingtouren auf der Lieblingsinsel Mallorca zu machen, findet im Folgenden die wichtigsten Hinweise in Tipps.

Ist Mallorca hundefreundlich?

Mallorca ist ein hundefreundliches Reiseziel. Es gibt viele Strände, an denen Hunde erlaubt sind, wie zum Beispiel Na Patana bei Can Picafort, S’Arenal zwischen Colonia Sant Pere und Son Serra de Marina, in der Cala Gamba von Palma de Mallorca, am Strand Es Carnatge in Palma de Mallorca, an der Cala Blanca bei Andratx , in der Bucht Na Patana Alcúdia sowie und an der Playa de Llenaire von Port de Pollenca.

Es gibt Wanderwege, auf denen man seinen Hund frei laufen lassen kann oder zumindest an der Leine mitnehmen darf. Auch gibt es Hotels, Bars und Restaurants, die die Mitnahme von Hunden erlauben.

Anreise mit dem Hund nach Mallorca – Leicht gemacht!

Die Anreise mit dem Hund ist wirklich leicht gemacht, wenn man wichtige Dinge beachtet.

Analog aller europäischen Länder müssen Hunde eindeutig gekennzeichnet sein und deshalb bei der Einreise einen Chip tragen. Ergänzend sollte man einen EU-Heimtierausweis mit sich führen.

Die Anreise per Flug ist möglich. Dazu sollte man die individuellen Regelungen der Fluggesellschaften für den Flug mit Hund prüfen. Es gibt Fluggesellschaften, die nur Hunde im Handgepäck mitnimmt, wenn das Gesamtgewicht von Hund und Transporttasche 8 kg nicht überschreitet. Andere Fluggesellschaften erlauben die Mitnahme auch größerer Hunde ab 8 kg. in einer Transportbox im Laderaum des Flugzeugs. Voraussetzung für den Flug im Gepäckbereich ist eine geeignete Transportbox, die den IATA-Regeln entsprechen muss. Auch um es seinem Hund so bequem wie möglich zu machen, sollte man eine saugfähige Decke in die Box legen.

Die Anreise per Fähre ist vor allem für größere Hunde die stressfreiere. Auch hier gibt es unterschiedliche Regelungen. Bewährt hat sich die Anreise mit Corsica Ferries von Toulon nach Alcudia. An Bord dieser Fähren finden sich viele Hunde und ihre Besitzer und es gibt sogar spezielle Kabinen, in denen man mit seinem Hund übernachten kann.

Den Hund für Mallorca impfen?

Zum Schutz des eigenen Hundes sollten alle erforderderlichen Impfungen gemacht werden.

So kann man zum Beispiel die Leishmaniose – über Sandmücken übertragene Parasiten, die speziell im Mittelmeerraum sehr verbreitet sind – vermeiden mittels eines richtigen Impfprogramms.

Ergänzend bietet es sich an, dem Hund ein Anti-Floh- und Zeckenhalsband anzulegen. Diese beiden Maßnahmen bieten dem Hund auch Schutz gegen Babesiose und Ehrlichiose, die in südlichen Ländern von der Hundezecke übertragen werden.

Gegen Dirofilariose – die Larven der Würmer werden auch von Stechmücken übertragen – hilft eine Wurmkur und in der Nacht ein Moskitonetz am Abend und in der Nacht.

Wandern mit dem Hund auf Mallorca – Die richtige Vorbereitung?

Die erste Frage, ist, ob der Hund gesund und fit genug für die auf Mallorca geplanten Aktivitäten ist, wie Wanderungen. Dabei muss neben der körperlichen Fitness des Hunds auch das Alter berücksichtigt werden. Ein langjähriger Gefährte, mit dem man viele mehrtägige Touren in den vergangenen 10 Jahren gemacht hat, ist höchstwahrscheinlich nicht mehr in der Lage für die nächste große Herausforderung.

Bei der Planung der Mallorca Trekkingtouren muss genau überlegt werden, ob der Hund in der Lage ist, die geplanten Strecken zu laufen, sowohl was die Distanz und die Höhenmeter betrifft. Und dabei ist zu berücksichtigen, dass der Hund grundsätzlich in Summe mehr läuft als man selber, da dieser links und rechts schauen geht und auch mal vor- und zurückläuft. Ein Mops ist zum Beispiel kein guter Begleiter für eine Alpenüberquerung oder die Fernwanderung auf dem GR 221 von Sant Elm bis Pollenca.

Ist die Strecke sowohl für den Menschen als auch für den Hund eine große Herausforderung, muss man für diese trainieren. So sollte man für eine mehrtägige Tour, bei der man jeden Tag zwischen 25 und 30 Kilometer Distanz läuft und über 1.000 Höhenmeter überbrückt, wie bei der Durchquerung des Tramuntana Gebirges auf Mallorca, Teilstrecken idealerweise in einem anderen Mittelgebirge trainieren.

Aber nicht nur Distanz und Höhenmeter sind zu trainieren, auch die Trittsicherheit und die sichere Bewegung im Gelände mit Höhe. Dies lernt weder der Mensch noch der Hund, wenn man nur asphaltierte Wege wandert, sondern indem man auch abseits der normalen Wanderwege sich bewegt.

Wo kann ich mit meinem Hund auf Mallorca wandern?

Auf nahezu allen Routen kann man seinen Hund mitnehmen. Aber es gibt Ausnahmen und Grundregeln, die zu beachten sind.

Natürlich ist es am schönsten, wenn der Hund freilaufen kann. Das ist aber nicht überall erlaubt, zum Beispiel auf vielen Routen im Tramuntana-Gebirge auf Mallorca. Man sollte nach speziellen Hinweisschildern Ausschau halten.

Aber es ist auch nicht zwangsweise sinnvoll, seinen Hund überall frei laufen zu lassen. Dies gilt insbesondere für Hunde, die nicht frei von Jagdtrieb sind oder einfach nur Spaß daran haben, freilaufendes Wild wie frei laufende Ziegen oder weidende Rinder in den Alpen zu verfolgen. Hier sollte man den Hund an einer geeigneten Leine führen.

Speziell im Gebirge kann der Hund sich auch selbst in eine Lage bringen, aus der er nicht mehr von allein befreien kann. Nicht nur Menschen kann das passieren, sondern auch den Hunden. Im schlimmsten Fall rutscht der Hund aus und stürzt einen Abhang hinab in die Tiefe. Führt man den Hund an der Leine, droht sogar die Gefahr, dass man selbst mit in die Tiefe gerissen wird.

Nicht nur spezielle Hinweisschilder weisen auf die Leinenpflicht hin, auch gibt es vielerorts im Gebirge Hinweise auf Großwild, die man beachten sollte. Es ist im eigenen Interesse, dass der vierbeinige Freund nicht jedem Hochwild hinterherjagt und dabei von der Route abkommt; die Begegnung mit zum Beispiel Ziegen in der Serra de Tramuntana, auf der Halbinsel La Victoria bei Alcúdia und im Naturschutzgebiet des Llevant (Peninsula de Llevant) kann auch gefährlich werden.

Das Führen an der Leine birgt aber auch seine Gefahren für den Menschen. Denn wird der Hund abgelenkt, bleibt dabeistehen oder zieht in eine andere Richtung, lenkt das automatisch auch die Konzentration des Menschen ab und die ist an vielen Stellen im Gebirge sehr wichtig. Dies gilt nicht nur bei speziellen Passagen, an denen man an einem steilen Abhang im Gebirge läuft, sondern auch, wenn der Wanderweg ein sehr steiniger ist und man jeden Schritt sauber setzen muss, um nicht selber umzuknicken.

Routen mit Kletterpassagen sind oftmals auch nicht geeignet für die Tour mit dem Hund. Kommt der Hund zum Beispiel eine Wand nicht von allein hoch oder runter, muss man ihn tragen. Das geht grundsätzlich, aber oftmals braucht man selbst an solchen Stellen beide Hände für das eigene sichere Vorankommen wie beim Aufstieg auf den Puig de Massanella im Tramuntanagebirge.

Auch ist die Lastenverteilung nicht optimal, wenn man auf dem Rücken einen Rucksack hat und vorne in den Armen einen Hund, der sich typischerweise auch dabei bewegt.

Bei der Wahl der Route sollte man idealerweise auch schauen, dass man an ausreichend Wasser in Form von Seen, Bächen oder Flüssen vorbeikommt. So hat der Hund die Möglichkeit zu trinken und zu baden.

Wo kann ich mit dem Hund auf Mallorca übernachten?

Nach einem anstrengenden Tag mit vielen Stunden Wandern muss sich der Körper erholen. Speziell in den Bergen bieten sich die Schutzhütten (Refugis) an und in den Tälern die Hotels.

Aber nicht überall auf den Hütten und in den Hotels ist es erlaubt, seinen Hund für die Übernachtung mitzubringen. Das sollte man während der Planung der Tour berücksichtigen. Es wäre fatal, wenn eine fest eingeplante Übernachtung nicht möglich wird, weil der Hüttenwirt oder der Hotelbesitzer die Einkehr verweigert.  

Plant man die Übernachtung mit dem Zelt, braucht man sich nach keinem Inhaber richten und kann seinen Hund im Zelt mit schlafen lassen. Dabei ist zu beachten, dass auch der Hund für die Übernachtung im Zelt Equipment benötigt. Das schließt eine tragbare, wasserdichte Hundeschlafmatte oder eine Thermodecke ein.

Um den Hund auch nachts vor Sandmücken (Gefahr von Leishmaniose) oder Moskitos zu schützen, sollte man ein Moskitonetz aufspannen.

Was sollte ich alles für eine Wanderung mit Hund mitnehmen?

Nicht nur der Mensch, sondern auch der Hund verbraucht viele Kalorien, wenn er den Tag über mehrere Stunden gewandert ist. Entsprechend wichtig ist die Ernährung.

Auf mehrtägigen Touren wie dem GR 221 oder dem GR 222, bei denen man nicht die Möglichkeit hat, Futter einzukaufen, muss man dieses mit sich führen.

Es bietet sich aus Gewichtsgründen nicht an, Nassfutter mitzunehmen. Besser geeignet ist hochwertiges Trockenfutter oder Trockenbarf, bei denen die Zutaten aufwendig luft- und gefriergetrocknet werden. Wie immer beim Futter gilt: Der Hund muss sich an das neue Futter gewöhnen und deshalb sollte man es vermeiden, erst auf der Tour das neue hochwertige Futter zu servieren.

Die Liste an Equipment wird im Folgenden noch länger und wer bereits jetzt schon verzagt, weil der eigene Rucksack noch größer und schwerer wird, für den gibt es eine gute Alternative: Einen Hunderucksack. Denn Hunde können einen Teil selbst tragen. Auch das Tragen des Hunderucksacks muss man im Vorfeld der Trekkingtour mit dem Hund üben, so dass der Hund sich daran gewöhnt.

Neben dem Essen ist auch die Versorgung mit Wasser sehr wichtig. Eine sehr einfache und leichte Lösung ist eine Trinkflasche für unterwegs wie die Swonuk Hunde Trinkflasche. Als Ergänzung oder Alternative kann man auch auf leichte, faltbare Hundenäpfe zurückgreifen, die nicht nur für Wasser, sondern auch für Futter genutzt werden können.

Wichtig ist auch eine entsprechende Leine zum Führen des Hundes. Besser geeignet ist ein Hundegeschirr, das allerdings nicht vernünftig kombinierbar ist mit einem Hunderucksack. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass dieses gut gefüttert und ist und perfekt passt, denn Druck- oder Scheuerstellen sind eine Qual für jedes Tier.

Zuallerletzt ist auch ein GPS Tracker sehr zu empfehlen. So findet man immer seinen Hund, auch wenn sich zum Beispiel im Notfall die Wege trennen.

Wie leiste ich meinem Hund Erste Hilfe im Notfall?

In das Gepäck auf jeder Trekkingtour gehört ein Erste-Hilfe-Set. Diese Sets gibt es nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund. Diese enthalten neben sterilen Druckverbänden auch Einwegrasierer, Zeckenzange und vieles mehr, was man für den Ernstfall braucht. 

Hat der Hund sich ernsthaft verletzt und hat starke Schmerzen, kann dieser beißen, wenn man ihn hochheben oder anfassen möchte. Das kann auch dem freundlichsten Vierbeiner passieren. Behelfen kann man sich am einfachsten mit einem Maulkorb oder mit dem Umlegen einer Schlinge, mit der man den Hund z.B. eng an einen Baum bindet und dann versucht, die Schlinge eng über das Maul zu ziehen.

Blutet die Wunde, muss man die Blutung erstmal stillen, indem man ein sauberes Tuch oder besser ein mit Wirkstoff getränktes Gaze auf die Wunde drückt.

Hat der Hund eine Verletzung an einer Pfote, ist das oftmals auf einen Dorn oder einen anderen Fremdkörper zurückzuführen. Mit Hilfe einer Pinzette muss man zunächst den Fremdkörper entfernen, die Wunde desinfizieren und dann verbinden. Dasselbe Vorgehen gilt auch für Verletzungen infolge von Fremdkörpern wie Baumnadeln, Grasspelzen oder Grasgrannen.

Im Hinblick auf Infektionen sind Bissverletzungen zum Beispiel durch andere Hunde oder Tiere oftmals die kritischen. Hier ist die Wundreinigung sehr wichtig. Dafür gibt es spezielle Wundsprays, wie von Canosept.

Zecken sind immer sofort zu entfernen, denn diese können auch Krankheiten auf den Hund übertagen. In dem Erste Hilfe Set sollte eine Zeckenzange enthalten sein. 

Kommt es zu einer Unterkühlung des Hundes, zum Beispiel aufgrund eines Wetterumschwungs im Gebirge, muss man den Hund entsprechen in warme Decken oder Kleidung (auch die eigene) einwickeln. Der Gegensatz dazu ist ein Hitzeschlag, bei der alles getan werden muss, um den Hund zu kühlen. Mit einer Rettungsdecke haben sie ein Utensil, das für beide Verwendungszwecke optimal ist und wenig Platz im Reisegepäck einnimmt.

Ein Erste-Hilfe-Kurs für Hunde, der von vielen Tierärzten angeboten wird, bietet die Möglichkeit, auch in diesem Bereich optimal vorbereitet zu sein und im Ernstfall gelassen und richtig reagieren zu können.

Im Idealfall tritt kein Notfall ein oder eine Verletzung auf. Aber es ist wichtig, dass man nicht nur auf seine eigene körperliche Gesundheit achtet, sondern auch auf die seines vierbeinigen Freundes. Und es ist immer besser vorbereitet zu sein, als nicht in der Lage zu sein, seinem Hund zu helfen. Im Ernstfall geht es in abgelegenen Regionen um Leben und Tod.

Mallorca Wandern mit Hund – Fazit!

Mit der richtigen Vorbereitung steht einer wunderbaren Mallorca Hunde-Wanderung, Trekkingtour oder vielen einzelnen Wanderungen auf Mallorca am Meer, im mallorquinischen Hinterland oder in den Bergen nichts im Weg.  

Und ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn mich mein Hund begleitet! Gerne teile ich in meinem Mallorca Blog meine Erfahrungen zum Wandern auf Mallorca.

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