Die Route im Überblick
Colonia de Sant Pere, auch Colonia San Pedro genannt, liegt auf dem GR 222, dem zweiten großen Fernwanderweg auf Mallorca. Dabei verbindet der GR 222 die Peninsula de Llevant mit dem Kloster Lluc im Tramuntana Gebirge.
Der Ort Colonia de Sant Pere gehört zu den Perlen Mallorcas, die von dem Massentourismus gänzlich verschont geblieben sind. Im Ort selber gibt es nur sehr wenige kleine Hotels, einen sehr schönen kleinen Hafen, eine sehr nette Uferpromenade mit wenigen sehr guten Restaurants.
Direkt hinter Colonia de Sant Pere und dem nächsten noch kleineren Ort Betlem verlaufen die Höhenzüge des östlichen Gebirges: Serres de Llevant. Diese geben diesem Fleckchen Erde ihren besonderen Flair: Die Bucht von Alcudia, der Blick auf das Cap Formentor, die vielen kleinen Badebuchten und Single Trails, die direkt am Meer verlaufen, und das sogenannte Gebirge des Ostens, mit seinen vielen Hügeln und Felsen, die bis zu 450 m Höhe erreichen.
Im Ort selber startet diese Tour, die rund 9 Kilometer Distanz einfache Strecke beziehungsweise 18 Kilometer gesamt umfasst. Diese verbindet in besonderer Weise viele wunderschöne Buchten, die man in Ruhe entweder allein oder in Begleitung laufen kann. Auch für Hunde ist die Tour sehr zu empfehlen.
Colonia Sant Pere bis zu den Torres d’Enfilacio
Im Ort selber startet man am besten am Hafen Club Nautico Colonia de Sant Pere, der rund 300 Booten Platz bietet und in dessen Umgebung man problemlos parken kann.
Nur wenige Schritte an der Uferpromenade – dem Passeig de la Mar – entfernt liegt der kleine, aber feine Sandstrand des Orts. An diesen und den netten Restaurants wandert man vorbei, bis man das Ortsende erreicht hat.
Vorher passiert man noch viele feine Restaurants mit typisch mallorquinischem Essen wie das Gospodaix Restaurant, Es Vivers, Sonora Beach, Es Playa, Sis Pins, Restaurante del Nautico, SEN Chill Beach Bar, Es Sol, Restaurante Es Molet, Sa Cantina und Sa Xarxa.
Dort angekommen folgt man der kleinen Uferstraße, die direkt am Playa Sa Macada de sa Torre vorbeiführt, und überquert zunächst eine kleine Brücke, die über das ausgetrocknete Bett des Torrent des Parral führt.
Die Uferstraße ist kaum befahren und bietet sich deshalb zum Wandern an. Nach weniger als einem Kilometer geht links ein Single Trail direkt ans Meer.
Nach weiteren rund fünfhundert Metern passiert man einen schönen weißen Turm und ein das ausgetrocknete Ende eines weiteren Torrent.
Diese Türme – auch Torres d’Enfilacio genannt – wurden von der Spanischen Marine im zweiten Weltkrieg als Peiltürme errichtet und sind keine Leuchttürme, für die man sie gerne irrtümlich hält. Der Torre d’Enfilacio, den man hier passiert, ist ein besonders gut erhaltenes, weiß gestrichenes Exemplar mit roter Spitze.
Torres d’Enfilacio bis Ca Los Camps
Kurze Zeit später, nach knapp 2,5 Kilometer insgesamt, erreicht man einen kleinen Sandstrand, der von Einheimischen gerne genutzt wird und von wo man abends einen herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang hat.
Diesen Strand überquert man und folgt weiter dem Single Trail, bis dieser direkt am Meer verlaufend auf das felsige Gestein in die Bucht Ca Los Camps, auch Cala des Camps und Calo’s Cans genannt, führt.
Die Bucht ist an beiden Seiten von Felsen eingekesselt und der Strand ist zumeist mit Seegras bedeckt.
Sehenswert sind die alten verfallenen Unterstellplätze für Fischerboote – sogenannte Escars –, von wo aus früher die Fischer mit ihren Booten in See stachen und ein Maschinengewehrstand aus dem Spanischen Bürgerkrieg.
Ca Los Camps bis Betlem
An der Bucht führt ein kleiner Single Trail vorbei. Man folgt diesem und überquert in einer kleinen Senke den trockenen Torrent des Cocons, auch Torrent de Betlem genannt, der in der Nähe der Ermita de Betlem in den Serres de Llevant entspringt. Man steigt ein paar Meter nach oben und kommt auf der anderen Seite der Bucht hinaus.
Sehr schöne Single Trails führen an der felsigen Meeresküste vorbei und man passiert viele Stellen, an denen man am liebsten in das klare Meereswasser springen möchte. Diese Wege gingen früher die Fischer von Betlem, um zu ihren Booten in Ca Los Camps zu kommen.
In der Ferne sieht man bereits die ersten Ausläufer des ehemaligen Fischerdorfs Betlem, auch Bethelehem genannt.
Auffällig ist die Wohnanlage Residencial Betlem, die durch ihren eigenen Bau- und Farbstil auffällt und zwar sehr schön anzusehen ist, aber nicht so recht in die mallorquinische Umgebung passt.
Weiter führt die Route am Meer entlang und wann sieht einige sehr schöne Fincen.
Am Ende des Orts erreicht man nach insgesamt 6 Kilometern Wanderung die Cala Mata, die größte Bucht der Urbanisation Betlem (Urbanitzacio Betlem).
Oberhalb des kleinen Ortes tront die Ermita de Betlem, eine in die Bergkette Serra d’Arta eingebettete Einsiedelei. Dieses Kloster wurde nur von wenigen Mönchen bewohnt, die zur Glaubensgemeinschaft der Eremiten von San Pablo San Antonio gehörten.
Dies Bucht Cala Mata passiert man und geht zwischen zwei Häusern in den Ort und am Restaurant Casablanca die Straße einige Meter nach oben, bis man die Avinguda Colon erreicht.
Betlem bis Es Calo
Biegt man links ab, sieht man bereits das Ende der Straße und den Beginn des wunderschönen Wanderweges, der in die Reserva Marina del Llevant de Mallorca führt.
Absolut lohnenswert ist ein kurzer Abstecher zur Bucht Na Clara – die Klare – die eingerahmt zwischen hohen Felswänden und Kiefern liegt und eine Bucht wie aus dem Bilderbuch ist, mit ihrem hellgrün erscheinenden Wasser.
Hat man eine kleine Taucherbrille dabei, kann man im kristallklaren Wasser die Fische beobachten.
Der Abstieg vom Weg ist nicht ausgeschildert, aber leicht zu finden: Aus dem Ort kommend führt der noch breite Weg steil nach oben, bis er rechts abbiegt und sich leicht nach unten windet. An der höchsten Stelle geht ein Single Trail links ab Richtung Meer und wenn man diesem folgt, muss man rund 20-25 m Höhe absteigen, ohne klettern zu müssen, und die letzten 50 m über eine kleine Felsenlandschaft gehen, bis man den sehr schmalen Sandstreifen der Bucht erreicht.
Nach diesem kurzen Abstecher folgt man dem Weg weiter, immer das Cap de Ferrutx – das wilde Kap – in der Ferne im Blick.
Der Weg ist teilweise mit sehr schönen Kiefern bewachsen, die Schatten spenden. Die Farben sind einzigartig: Das Braun des Bodens, das Grün der Vegetation und das Blau des Meeres.
Nach rund 3 Kilometer erreicht man die Bucht Es Calo. Dies war früher ein ehemaliger Fischerhafen und den Weg, den man bisher gelaufen ist, gingen die Fischer aus Betlem früher jeden Tag.
Am Ende der Bucht kann man sehr leicht vom Felsen zum Wasser absteigen, entweder man geht an einem verfallenen Unterstellplatz für ein Fischerboot hinab oder man folgt am Ende der Bucht dem Weg, der zu dem kleinen Damm führt, der die Bucht vor Wellengang schützt.
Die Bucht selber ist malerisch, das Wasser klar und ruhig. Es ist das perfekte Ziel nach dieser rund 9 Kilometer langen Wanderung und der Sprung in das Meer ist eine willkommene Erfrischung.
Abends in der Bucht den Sonnenuntergang zu verbringen ist wunderschön, da man den perfekten Blick Richtung auf den Talia d’Alcudia hat, hinter dem die Sonne untergeht und die ganze Bergkette in herrliche Farben umhüllt.
Ausrüstungstipps für die Wanderung
Damit die Tour eine ganz besondere wird, sollte man auf jeden Fall folgendes mitnehmen:
- ein leichtes Strandtuch, wie das Travoyage Mikrofaser Standtuch
- eine Taucherbrille, wie die Arena Unisex oder die Aquazon Beach Schnorchelbrille
- ein ultraleichtes Mikrofaser Handtuch wie das von Fit Flip
- eine schweißresistente Sonnencreme
- eine kleine Kühltasche mit Kühlakkus, die in den Rucksack
- und einen breiten Sonnenhut.
Es ist eine wunderschöne Tour, die jeder laufen kann. Auch Kinder kann man wunderbar mitnehmen. Und wer einen Hund als Begleiter hat: Dies ist die perfekte Wanderung mit Hund.
Wer Spass an solch kurzweiligen Wanderungen in wunderschöner Natur hat, dem sei auch die Wanderung von Cala Ratjada nach Sa Font de Sa Cala empfohlen. Ebenso kurzweilig ist die Wanderung aus Betlem hoch bis zur Ermita de Betlem, der Spaziergang rund um die Finca Publica Son Real in der Bucht von Alcudia und die Wanderung auf der Strecke des GR 222 von Son Serra de Marina nach Can Picafort.
