Die Alzinaret Caves – Ein Fenster in die Vergangenheit
Die Alzinaret Caves bilden eine beeindruckende Nekropole von Cala Sant Vicenç, die auf etwa 1600 bis 800 v. Chr. datiert wird. Einst dienten sie als Grabstätten der Talayot-Kultur, einer faszinierenden Zivilisation, die auf Mallorca lange vor den Römern lebte.
Das Gelände besteht aus mehreren Höhlen, die teils miteinander verbunden sind und sich harmonisch in einen stillen Pinienwald schmiegen. Nur wenige Schritte trennen Besucher von der malerischen Küste – und doch scheint man hier Jahrtausende in die Vergangenheit zu reisen.
Die Cuevas de l Alzinaret sind ein faszinierendes Zusammenspiel aus Natur und Geschichte. Während der Wind durch die Bäume rauscht und das entfernte Meeresrauschen von Cala Sant Vicenç im Norden Mallorcas zu hören ist, entsteht eine Atmosphäre, die gleichermaßen beruhigt wie berührt.
Lage, Adresse & Anfahrt zu den Höhlen des Alzinaret
Die Höhlen des Alzinaret befinden sich am Rande des charmanten Küstenortes Cala Sant Vicenç, in der Gemeinde Pollença an der Nordküste Mallorcas. Sie liegen an der Carrer de les Coves, 07469 Cala Sant Vicenç.
Wer von Palma de Mallorca kommt, erreicht die Höhlen ganz bequem mit dem Auto. Die Fahrt führt über die Ma-13 Richtung Alcúdia und weiter über die Ma-2200 nach Pollença. Von dort ist es nur ein kurzes Stück bis nach Cala Sant Vicenç. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreicht man diesen stillen Ort, an dem Geschichte und Natur miteinander verschmelzen.
Direkt an der Carrer de les Coves gibt es ausreichend kostenlose Parkmöglichkeiten, sodass man den Besuch entspannt beginnen kann. Von hier führt ein schmaler Weg inmitten duftender Pinien direkt zu den Höhlen.
Wer kein Auto mieten möchte, kann mit dem Bus L340 von Palma nach Pollença fahren und anschließend mit einem kurzen Taxitransfer (etwa 10 Minuten) ans Ziel gelangen.
Geschichte der Nekropole von Cala Sant Vicenç
Die Nekropole von Cala Sant Vicenç gehört zu den ältesten archäologischen Fundstätten Mallorcas. Sie entstand in der Bronzezeit, vor über 3.000 Jahren, und zeugt vom spirituellen Leben der frühen Talayot-Kultur.
Die Höhlen dienten nicht nur der Bestattung, sondern vermutlich auch rituellen Zeremonien, die den Verstorbenen eine friedliche Reise ins Jenseits ermöglichen sollten.
Bei Ausgrabungen entdeckten Archäologen Keramikfragmente, Werkzeuge und menschliche Überreste, die heute in verschiedenen Museen auf Mallorca zu sehen sind. Diese Funde erzählen von einem Volk, das seine Toten ehrte und zugleich eine bemerkenswerte Handwerkskunst besaß.
Architektur & Besonderheiten der Alzinaret Caves
Wer die Cuevas de l Alzinaret besucht, betritt eine Welt aus Stein und Stille. Die Höhlen beeindrucken durch ihre apsidenförmigen Aushöhlungen, die halbrund in den Fels geschlagen wurden und an kleine Kapellen erinnern. Jede Kammer erzählt ihre eigene Geschichte – sorgfältig in den weichen Kalkstein der Serra de Tramuntana gemeißelt.
Die erste Höhle überrascht mit einer Höhe von rund zwei Metern, einer Breite von etwa vier Metern und einer Tiefe von sechs Metern. Ihre halbrunde Form und die Spuren alter Feuerstellen deuten darauf hin, dass hier einst Zeremonien stattfanden.
Die zweite Höhle ist kleiner und rechteckig, etwa 1,8 Meter hoch und drei Meter breit. In ihrem Inneren fanden Forscher Keramikreste, die vermutlich aus der späten Bronzezeit stammen.
Besonders eindrucksvoll ist die dritte Höhle – die größte Anlage der Höhlen des Alzinaret. Mehrere Nebenkammern verzweigen sich in den Fels, und alles deutet darauf hin, dass hier die wichtigsten Bestattungen stattfanden.
Die übrigen Höhlen sind kleiner, oft unregelmäßig geformt und wirken fast wie natürliche Gesteinskammern. Man vermutet, dass sie für Rituale oder als symbolische Grabstätten dienten. Einige der Höhlen kann man vorsichtig betreten, andere sollte man lieber nur von außen betrachten, um die empfindliche Struktur zu schützen. Doch selbst ein Blick durch den Eingang genügt, um die besondere Aura des Ortes zu spüren.
Umgebung & weitere Mallorca Sehenswürdigkeiten
Nach dem Besuch der Alzinaret Caves lohnt es sich, den Tag mit einem Spaziergang durch den idyllischen Ort Cala Sant Vicenç ausklingen zu lassen. Die drei Buchten – Cala Barques, Cala Clara und Cala Molins – verzaubern mit türkisblauem Wasser und feinem Sand. Hier kann man baden, schnorcheln oder einfach den Blick über das Meer schweifen lassen.
In der Umgebung warten zudem zahlreiche weitere Mallorca Sehenswürdigkeiten: Nur wenige Kilometer entfernt liegt das charmante Städtchen Pollença, bekannt für seinen sonntäglichen Markt und seine historische Altstadt. Wer den Blick über das Meer liebt, sollte den nahegelegenen Far de Formentor besuchen – eines der spektakulärsten Mallorca Ausflugsziele überhaupt.
Die Kombination aus Kultur, Natur und Geschichte macht diesen Teil der Insel zu einem der faszinierendsten Reiseziele für Entdecker und Genießer.
Fazit – Eine Zeitreise in Mallorcas Vergangenheit
Die Alzinaret Caves sind kein lautes Touristenziel, sondern ein stilles Denkmal der Geschichte. Wer hierherkommt, taucht in eine Welt ein, in der die Zeit stillzustehen scheint. Zwischen Pinien, Felsen und Meer liegt ein Ort, der die Seele berührt und neugierig macht auf Mallorcas frühe Vergangenheit.
Am schönsten ist der Besuch in den frühen Morgenstunden oder kurz vor Sonnenuntergang, wenn das Licht sanft durch die Bäume fällt und die Felsen in goldenen Tönen leuchten.
Ein Abstecher zu den Höhlen des Alzinaret ist mehr als nur ein Ausflug – es ist eine kleine Zeitreise, die man so schnell nicht vergisst.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie alt sind die Alzinaret Caves? Die Alzinaret Caves sind rund 3.000 Jahre alt und stammen aus der Bronzezeit, genauer gesagt aus der Epoche der Talayot-Kultur.
Kann man die Höhlen betreten Einige Höhlen kann man vorsichtig betreten, andere sind nur von außen zugänglich. Es empfiehlt sich, auf festes Schuhwerk zu achten und den empfindlichen Fels nicht zu berühren.
Gibt es Eintrittsgebühren? Nein, der Zugang ist kostenlos und rund um die Uhr möglich.
Wann ist die beste Zeit für einen Besuch? Am schönsten ist es am frühen Morgen oder am späten Nachmittag, wenn das Licht weicher wird und die Stille des Ortes besonders intensiv wirkt.
Gibt es Führungen oder Infotafeln? Geführte Touren sind selten, aber es gibt mehrere Infotafeln vor Ort, die spannende Einblicke in die Geschichte der Nekropole von Cala Sant Vicenç geben.
Was sollte man mitbringen? Bequemes Schuhwerk, ausreichend Wasser, eine Kamera und vor allem Neugier – denn dieser Ort erzählt Geschichten, die man nur mit offenen Augen und offenem Herzen entdecken kann.



